Pressemitteilung vom 30.September 2024:
Die grüne Landtagsabgeordnete Julia Post besuchte die Jugendsiedlung gGmbH in Traunreut. Eine einzigartige Einrichtung, die Berufsausbildung und Wohnen auf einem Campus vereint. Die Institution zeigt eindrucksvoll, wie menschlich wertvoll und wirtschaftlich sinnvoll Inklusion und Integration in Bayern gestaltet werden können.
Ein Vorzeigeprojekt für gelebte Inklusion und Integration
„In der Jugendsiedlung wird vorgelebt, was an vielen anderen Stellen in Bayern nur diskutiert wird – eine inklusive Gemeinschaft, in der Jugendliche mit Förderbedarf die Unterstützung bekommen, die sie benötigen, um erfolgreich ins Berufsleben zu starten,“ betont Julia Post, jugendpolitische Sprecherin der Grünen im Bayerischen Landtag. Die Jugendsiedlung in Traunreut schlägt die Brücke zwischen Werkstätten für Menschen mit Behinderung und regulären Ausbildungssystemen. Sie bietet Jugendlichen mit Lernschwierigkeiten oder sprachlichen Herausforderungen einen Weg, sich beruflich zu qualifizieren und erfolgreich in den freien Arbeitsmarkt zu integrieren.
Mit über 40 Ausbildungsberufen und Berufsvorbereitungsklassen, die in kleinen Gruppen und im Ganztagsunterricht angeboten werden, schafft die Jugendsiedlung ideale Bedingungen für eine zielgerichtete und individuelle Förderung. „Dieser Ansatz ist nicht nur menschlich wertvoll, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll – jeder junge Mensch, den wir in den Arbeitsmarkt integrieren, stärkt unsere Gesellschaft langfristig,“ betont die Abgeordnete Post.
Besonders beeindruckt zeigte sich Julia Post im Gespräch mit der Schulleiterin Corina Sperr-Baumgärtner von der Arbeit mit unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten. Die Jugendsiedlung unterstützt die Jugendlichen durch intensive Sprachförderung und bietet ihnen ein stabiles Umfeld, das es ihnen ermöglicht eine berufliche Perspektive zu entwickeln. „Die Jugendsiedlung zeigt, dass individuelle Förderung wirkt – und dass wir es schaffen können, auf die Bedürfnisse von jungen Menschen einzugehen, die auf der Suche nach Schutz, zu uns gekommen sind,“ lobt Post das Engagement der Einrichtung.
Einzigartige Kombination aus Wohnen und Lernen in Oberbayern
Ein besonders wertvoller Aspekt der Jugendsiedlung ist die Kombination aus Wohnen und Lernen. Auf dem Campus finden über 100 Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren nicht nur eine Berufsausbildung, sondern auch ein Zuhause. Manche Jugendliche leben das ganze Jahr über hier, andere während der Blockunterrichtsphasen. „Dass hier Wohnen und Lernen an einem Ort kombiniert werden, ist ein Modell, das Schule machen sollte“, so Julia Post. „Besonders für Jugendliche, die aufgrund von Lernschwierigkeiten oder fehlenden Sprachkenntnissen im regulären Bildungssystem untergehen würden, ist die Jugendsiedlung eine wertvolle Anlaufstelle.“
Inklusion als gelebte Praxis, nicht als politische Worthülse
Julia Post fordert, dass die Diskussionen um Inklusion und Integration über das bloße Schlagwort hinausgehen müssen: „Angesichts der derzeitigen Scheindebatten dürfen diese Themen nicht nur politisch instrumentalisiert werden. In Traunreut wird seit Jahrzehnten gezeigt, wie wir ein gemeinschaftliches, inklusives Bayern in der Praxis umsetzen können – und das sollten wir unterstützen und weiter ausbauen,“ so die Landtagsabgeordnete abschließend.
Hintergrund:
Die Jugendsiedlung in Traunreut ist seit dem Gründungsjahr 1950 ein fester Bestandteil der Region und ein Leuchtturmprojekt für soziale Integration und berufliche Förderung. Mit Ausbildungen in Bereichen wie Gastronomie, Handwerk oder Gartenbau leistet die Einrichtung einen wertvollen Beitrag zur beruflichen Eingliederung von Jugendlichen, die andernorts durchs schulische Raster fallen würden. Die Institution vereint Berufliche Schulen und das Handwerkliche Ausbildungszentrum, ein Schüler- und Jugendwohnheim, das „Haus für Kinder“ und einen Integrationsbetrieb auf dem Areal.