Grüne legen Gesetzentwurf zur Kita-Reform vor
München, 2. Juni 2025 – Mit einem Gesetzentwurf zur Reform des Bayerischen Kinderbildungs- und Betreuungsgesetzes (BayKiBiG) setzen die Landtags-Grünen ein starkes Zeichen für mehr Bildungsgerechtigkeit, bessere Arbeitsbedingungen in Kitas und konkrete Entlastung für Familien.
„Fachkräfte wollen sich nicht jeden Tag fragen müssen, ob sie morgen die Einrichtung überhaupt öffnen können. Eltern müssen arbeiten, um die hohen Lebenshaltungskosten zu stemmen – doch mancherorts frisst der Kitaplatz das Einkommen wieder auf“, sagt Julia Post, Sprecherin für frühkindliche Bildung der grünen Landtagsfraktion. „Und die Kita-Finanzierung? Die ist längst kein tragfähiges System mehr, sondern ein Notfall, der Kommunen und Träger massiv belastet. Wir wollen Kitas so ausstatten, dass alle Kinder den besten Start ins Leben bekommen – mit genug Personal, mit Zeit für echte Bildungsarbeit. Damit Eltern wissen: Mein Kind ist gut aufgehoben. Das ist ein hoher Anspruch – aber keine Investition lohnt sich so sehr wie die in unsere Kinder. Das ist auch kluge Wirtschaftspolitik.“
Der Gesetzentwurf enthält vier zentrale Reformpunkte:
- 100 %-Finanzierung der vierstündigen Bildungszeit pro Tag durch den Freistaat
- Sozial gestaffelte, gedeckelte Elternbeiträge
- Ein unabhängiges Fachgremium zur Qualitätssicherung
- Kinderbefragung als verbindliches Qualitätsinstrument
Katharina Schulze, Fraktionsvorsitzende: „Jedes Kind hat ein Recht auf einen guten Kitaplatz – unabhängig von Wohnort und Einkommen der Eltern. Unser Gesetz macht das Kita-System gerechter, stabiler und zukunftsfest. Die CSU-FW-Regierung hat seit Jahren Reformen versprochen, aber nichts geliefert – deshalb handeln jetzt wir.“
Auch aus der Praxis kommt Zuspruch für eine Weiterentwicklung des Bayerischen Kinderbildungs- und -betreuungsgesetzes (BayKiBiG). Tatijana von Quadt, Geschäftsführerin der FortSchritt Bayern gGmbH – einem freien, gemeinnützigen Träger für inklusive Krippen, Kindergärten und Horte – begrüßt die Impulse des aktuellen Gesetzentwurfs und erklärte in der heutigen Pressekonferenz:
„Frühkindliche Bildung ist der klügste Ort, um zu investieren. Jeder Euro, den wir in die ersten Lebensjahre stecken, zahlt sich sieben- bis zehnfach aus, durch bessere Bildungschancen für alle Kinder, höhere Erwerbsbeteiligung in den Familien, geringere Sozialausgaben und eine langfristige Entlastung des Justiz- und Gesundheitssystems. Wir setzen auf Prävention – doch aktuell bildet die Finanzierung nicht einmal den tatsächlichen Aufwand pro Kind realistisch ab. Es braucht endlich eine nachhaltige, qualitative und verlässliche Grundlage, um die Träger, insbesondere die pädagogischen Teams, die Kommunen und nicht zuletzt die Familien wirkungsvoll zu entlasten.“
Dauerkrisenmodus verlassen – entspannter Kita-Alltag für Alle
Zusätzlich zu diesen neuen Forderungen enthält der Gesetzentwurf auch zahlreiche langjährige Forderungen wie einen Zuschlag für Kita-Leitungen von mind. 20 Wochenstunden, neue Gewichtungsfaktoren und damit einen kindgerechten Betreuungsschlüssel, der sowohl die Qualität der Bildung steigert als auch die Arbeitsbedingungen der Fachkräfte verbessert, sowie eine Anhebung des Basiswertes. Das bedeutet eine höhere Betriebskostenförderung und finanzielle Entlastung von Kommunen und Trägern.
Weitere Informationen zum Gesetzentwurf unter:
🔗 https://www.gruene-fraktion-bayern.de/presse/pressekonferenzen/starke-kitas-fuer-starke-kinder-bildung-von-anfang-an/
Kontakt für Rückfragen:
Beate Fleps Hienz, Büroleitung Julia Post – team.post@gruene-fraktion-bayern.de oder 0151 / 29 04 66 50