Wir sind überzeugt, dass symbolpolitische pauschale Verbote nicht zielführend sind. Unsere Forderung ist daher: Balance finden – Jugend schützen, ohne sie digital zu entmündigen. Das heißt: einen Rahmen setzen, der Überforderung, Manipulation und Suchtgefahren reduziert – und gleichzeitig Kompetenz und Selbstbestimmung fördert.
Wie soll das konkret aussehen:
Wir Grüne wollen eine ressortübergreifende Strategie „Gesund heranwachsen im digitalen Zeitalter“ aufsetzen, mit klaren Säulen: Bildung, Prävention, Regulierung, Forschung. Sie baut auf unseren „Schutzschild gegen Fake News“, bzw. Punkte Plan zur Bekämpfung von Informationsmanipulation auf.
Julia Post, Sprecherin für Jugend:
„Eltern wollen das Beste für ihre Kinder – und fühlen sich oft ohnmächtig gegenüber Algorithmen, die stärker ziehen als jedes gute Gespräch am Abendbrottisch. Genau deshalb brauchen wir verbindliche Regeln für die Plattformen und mehr Unterstützung für Familien. Wir wollen eine Balance finden: Kinder schützen, ohne sie digital zu entmündigen. Das heißt: einen Rahmen setzen, der Überforderung, Manipulation und Suchtgefahren reduziert – und gleichzeitig Kompetenz und Selbstbestimmung fördert.
Kinder brauchen Schutz im Netz – aber genauso echte Begegnungen jenseits des Bildschirms. Deshalb stärken wir analoge Räume, die Halt, Gemeinschaft und Orientierung bieten.“
Wichtigste Maßnahmen:
- Keine symbolpolitischen Verbote – stattdessen eine bessere Teilhabe von Kindern und Jugendlichen ermöglichen, effektive Förderung von notwendigen Digitalkompetenzen als jugendpolitische Priorität vorantreiben. Wir wollen eine Rahmenstrategie „Gesundes Heranwachsen im digitalen Zeitalter“ einführen. Förderung von Medienkompetenz, Informationskompetenz, Nachrichtenkompetenz, Gesundheitskompetenz, Demokratiekompetenz uvw. in den Schulen, in Vereinen, der Jugendarbeit, Jugendzentren, usw.
- Institutionelle und strategische Förderung von Medienkompetenz: Unsere Demokratie braucht kompetente Mediennutzer*innen. Die Medienkompetenz aller Menschen wird durch zielgruppengerechte Förderung gestärkt. Die verschiedenen Träger müssen mit ausreichenden Mitteln für die schulische und außerschulische Arbeit ausgestattet sein. Die aufsuchende Jugendarbeit muss gestärkt werden. Schüler*innen werden ausgebildet, sodass sie digitale Medien effektiv, effizient und kreativ im Privat- und Berufsleben einsetzen, sich mündig in der digitalen Welt bewegen und den digitalen Wandel selbst aktiv mitgestalten können. Pädagogische Fachkräfte müssen im Bereich Medienkompetenz aus- und weitergebildet werden. Die Vermittlung dieser Kompetenzen muss einer übergeordneten, ressortübergreifenden Strategie mit messbaren Zielen erfolgen.
- Bessere Einhaltung von geltenden Regeln für die Tech-Riesen: EU muss im Zuge der Realpolitik an ihren eigenen Gesetzen festhalten. Zusätzlich brauchen wir endlich Transparenz bezüglich der Mechanismen zur Anzeige von Inhalten (die Algorithmen). Bußgelder sollen verhängt werden, wenn Gesetze nicht eingehalten werden.
- Öffentlichkeitswirksame Kampagnen & Unterstützung für Eltern, Unterstützung für Pädagog*innen & Fachkräfte in Schulen und Jugendarbeit: Orientierung für Schulen in der Entwicklung von Handynutzungskonzepten, Verankerung von Digitalkompetenzen in allen Fächern, Fortbildungsangebote & Finanzierungssicherheit, Handlungsempfehlungen für Eltern/Familien. Dazu ein Fazit der DAK Studie: „Die Ergebnisse unterstreichen zudem die Bedeutung von psychischer Gesundheit, familiärer Umgebung und elterlicher Medienkompetenz im Zusammenhang mit problematischer Mediennutzung. Präventive Maßnahmen sollten nicht nur individuelle Regulationsstrategien der Heranwachsenden stärken, sondern auch auf familiärer und elterlicher Ebene ansetzen, um gesunde Mediengewohnheiten bei Kindern und Jugendlichen zu fördern.“